Prominente Neumitglieder für den Cannabis Social Club Hamburg e.V. (CSC-HH)

Nach der Entscheidung, dass Hamburg kein Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragt, haben sich parteiübergreifend Hamburger PolitikerInnen dem Cannabis Social Club Hamburg e.V. (CSC-HH) angeschlossen.

Gemeinsam mit dem CSC-HH e.V. als überparteiliche Interessenvertretung wollen diese Amts- und FunktionsträgerInnen damit ein Zeichen setzen für die Legalisierung von Cannabis und sinnvolle Schritte dahin, wie die modellhafte Erprobung der kontrollierten Cannabisbagabe.

Dem CSC-HH sind beigetreten:

Anna Gallina, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen LV Hamburg
Michael Gwosdz, stv. Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen LV Hamburg

Thomas Michel, Erster Vorsitzender der Piratenpartei LV Hamburg
Dr. Martin Siebert-Schütz, Zweiter Vorsitzender der Piratenpartei LV Hamburg

Kersten Artus, Journalistin, ehm. MdHB der Fraktion Die Linke und Vizepräsidentin a.D.
Deniz Celik, MdHB, stv. Fraktionsvorsitzender und Gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke

Andreas Gerhold, Erster Vorsitzender Cannabis Social Club Hamburg e.V.: „Wir freuen uns sehr über die prominenten Neuzugänge und die Unterstützung unserer Ziele und Aktivitäten. Dies stärkt unser überparteiliches Engagement für eine liberale und vernunftorientierte Drogenpolitik in Hamburg und für eine Legalisierung und Regulierung von Cannabis. Die meisten unserer Mitglieder sind parteipolitisch ungebunden, wir haben inzwischen aber auch Mitglieder aus fast allen demokratischen Parteien Hamburgs und auch aus verschiedenen Drogenhilfeeinrichtungen. Diese direkten Drähte in verschiedene Organisationen werden unsere Position als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Experten aus der Praxis sicher erleichtern.“

Anna Gallina: „Ob erlaubt oder verboten, gekifft wird immer. Prohibition hat noch nie funktioniert. Wir wollen ein Modellprojekt für die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene, um diese gesellschaftliche Realität in geordnete Bahnen zu lenken, die Suchtprävention zu verbessern, Gesundheitsschäden zu minimieren und den Jugendschutz zu verbessern. Das ist im ersten Anlauf noch nicht geglückt. Wir bleiben dran, weil wir wissen, dass neue Wege in Sachen Cannabis-Legalisierung überfällig sind.“

Michael Gwosdz: „Mal wieder ist die Gesellschaft viel weiter als die Politik. Eine Cannabis-Legalisierung ist ein dickes Brett. Wer das bohren will, braucht nicht nur einen langen Atem sondern auch starke Verbündete in der Zivilgesellschaft. Uns ist es wichtig, dass die Organisationen aus diesem Bereich an Stärke gewinnen. Wir wollen sie dabei unterstützen und sind deshalb ab sofort im Cannabis Social Club dabei.“

Thomas Michel: „Die Prohibition ist gescheitet. Das Fortbestehen des Verbotes von Cannabis steht einem wirkungsvollen Jugend- und Konsumentenschutz und einer kostengünstigen Verwendung als Arznei- und Medizinprodukt entgegen. Es ist Zeit politisch umzudenken und den Weg für eine liberale an der gesellschaftlichen Realität ausgerichteten Drogenpolitik freizumachen. Weltweit wird Cannabis legalisiert. Sorgen wir dafür, dass wir , auch in der Drogenpolitik, mit dem Fortschritt schritthalten.

Martin Schütz: „Das Betäubungsmittelgesetz ist ein Beispiel, wie der Staat Normabweichler durch Regelsetzung selbst produziert. Selbstbestimmter Cannabis-Konsum muss legalisiert werden. Die Regulierung des Cannabis-Angebotes muss sich wesentlich auf den Verbraucherschutz und auf den Kinder- und Jugendschutz konzentrieren, statt auf staatliche Repression. Beim Tabak und Alkohol haben wir ja ähnliche Mechanismen, ohne deren Konsumenten gleich zu illegalisieren.“

Deniz Celik: Paternalismus und Verbote sind unvereinbar mit einem aufgeklärten Menschenbild. Die repressive Drogenpolitik kriminalisiert Millionen von Cannabis-Konsumenten und erschwert einen wirksamen Gesundheitsschutz. Daher ist die Legalisierung von Cannabis längst überfällig. Die Zeit ist reif für eine aufklärende Drogenpolitik, die die Konsumenten zur selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit Drogen befähigt.

Kersten Artus: Viele Länder legalisieren zurzeit den Cannabiskonsum, jetzt auch Kanada. Das ist vernünftig: So lässt sich bei Missbrauch schneller helfen, illegale Vertriebsstrukturen werden ausgetrocknet. Ich bin der festen Überzeugung, dass auch für die Aufklärung über die gefährlichen Nervengifte Alkohol und Nikotin ein großer Schritt getan würde, wenn endlich aufgehört würde, Rauschmittel in gut und böse einzuteilen.

via Palette eV in Hamburg

Audio – 1LIVE: Gras für spanische Cannabis Clubs

Neues aus dem Radio: 1LIVE Reporter Christian Rex reist nach Barcelona, besorgt sich Mitgliedsausweise und schaut sich an, was in solchen Cannabis-Clubs abgeht.

In Spanien darf man Marihuana anbauen. Zumindest für den Eigenbedarf, Handel damit ist verboten.

Es ist eine Grauzone, die schon seit ein paar Jahren durch die so genannten Cannabis-Clubs ausgenutzt wird. Sie bauen ihr Gras selber an und verkaufen es an Club-Mitglieder, die ihrerseits den erworbenen Stoff sozusagen zum kollektiven Eigenbedarf im Club rauchen dürfen. Dieses Prinzip boomt in Spanien seit einigen Jahren, vor allem in Katalonien und ganz besonders in Kataloniens Hauptstadt Barcelona. Dort gibt 300 solcher Clubs mit 165.000 Mitgliedern und einem geschätzten Umsatz von fünf Millionen Euro im Monat.

Trotz der wirtschaftlich positiven Wirkung bangt die Stadt mittlerweile um ihren Ruf. Denn einige Lokale nutzen die Gesetzeslücke aus, machen Werbung im Internet und stellen großzügig Mitgliedsausweise für Touristen aus. Letzten Sommer wurden deshalb fast 60 Clubs geschlossen und Neueröffnungen wurden für ein Jahr verboten.

1LIVE Reporter Christian Rex reist nach Barcelona, besorgt sich Mitgliedsausweise und schaut sich an, was in solchen Cannabis-Clubs abgeht.

via Drogentreff Webseite

BR Die Frage besucht spanischen Cannabis Social Club

BR „Die Frage“ bei PULS Reportage vom 16.03.2015 geht der Frage nach, warum Kiffen noch immer nicht legal ist. Dazu besuchen Sie diverse Interviewpartner*innen, darunter die Drogenbeauftragte sowie einen Cannabis Social Club in Spanien:

Alkohol ist gefährlicher, aber Cannabis ist verboten. Trotzdem kiffen bis zu vier Millionen Deutsche regelmäßig. Während ein Land nach dem anderen legalisiert, landen Kiffer bei uns vor Gericht. Welche Folgen hat unsere Drogenpolitik?

CSC Pannagh am 10. März vor Gericht

Spanien:Am 10 und 11. März 2015 wird das Landgericht in Bizkaia die mündliche Verhandlung im Falle von fünf Mitgliedern des Pannagh Cannabis Social Club führen. Das Gerichtsverfahren startet um 10 Uhr im Raum 5, C/ Barroeta Aldamar, 10, Bilbao. Die Aktivisten fordern dazu auf, das #FreePannagh Hashtag zu nutzen, um weltweit darauf hinzuweisen!

Aus einer eMail der Gruppe:

Wir möchten diesen Aufruf an alle Aktivisten im Cannabissektor sowie Konsumenten richten: Nimm Teil an den Unterstützungsaktionen für unsere Kollegen von Pannagh während der Tage der Gerichtsverhandlung.

Lasst uns die Unterstützung zu einem Trendthema machen: #FreePannagh

Natürlich müssen wir nicht betonen, dass die gesamte Cannabis Social Club-Bewegung auf dem Messers Schneide steht. Dieses Gerichtsverfahren umfasst nicht nur die Ehre und Würde der Clubmitglieder sondern könnte auch als Grundsatzentscheidung gelten, wie unser Modell und Bewegung beeinflusst.

Helft, Verbreitete, Nehmt Teil – Verteidigt das Modell, das unseren Clubs das Leben gab!

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Garant für Qualität und Sicherheit: Der Europäische Cannabis Social Club

Von ENCOD erreichte uns diese Nachricht zum Status der Cannabis Social Clubs:

Der Begriff ‚Cannabis Social Club‘ wird momentan von vielen Gruppierungen in ganz Europa verwendet. Hiermit möchten wir vor der irreführenden Verwendung dieses Begriffs warnen.

Cannabis Social Clubs (CSCs) wurden ursprünglich von Aktivisten in Spanien gegründet, um Cannabis für den eigenen Bedarf anbauen und an andere ohne Gewinnabsichten weitergeben zu können. CSCs sollten transparente und demokratische Organisationen sein, die Mitgliedern und Behörden gegenüber Rechenschaft ablegen müssen.

Das Hauptziel eines Cannabis Social Clubs ist es, der Öffentlichkeit und den Behörden zu zeigen, dass es möglich ist, eine Alternative zum Schwarzmarkt zu etablieren. Dass es einfach ist, den Anbau und die Weitergabe von Cannabis so zu organisieren, dass die Belange der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit genauso wie die Rechte und Bedürfnisse der Cannabiskonsumenten und -Produzenten berücksichtigt werden.

Nach den Freisprüchen der ersten CSCs (Pannagh/Spanien, 2007 und Trekt Uw Plant/Belgien, 2010) fingen Aktivisten in ganz Europa an, nach diesem Modell zu arbeiten, um zu versuchen eine Gerichtsverhandlung zu provozieren, was mit unterschiedlichem Erfolg gelang. Encod hat bei der Förderung des Konzepts und bei der Aufklärung darüber eine führende Rolle gespielt.

Heute bewegen sich Cannabis Social Clubs in Europa noch immer in einer Grauzone, da es für den Anbau und die Weitergabe von Cannabis noch immer keine nationalen legalen Rahmen gibt. Dank der relativen Freiheit durch die Cannabis Social Clubs in Spanien und in geringerem Maß auch in Belgien haben sich mehr Menschen der Bewegung angeschlossen, mit anderen Intentionen als die ursprünglichen Macher. Diese Menschen haben sich Cannabis Social Club auf die Fahne geschrieben, sind tatsächlich jedoch vor allem an der kommerziellen Vermarktung von Cannabis interessiert.

Im Prinzip ist nichts gegen gewinnorientierte Herstellung und Weitergabe von Cannabis einzuwenden – dafür steht aber ein Cannabis Social Club nicht. Menschen, die als Gruppe einen Cannabis Social Club gründen, möchten sicher sein, dass sie gesundes (Bio-)Cannabis zu einem ehrlichen Preis bekommen, der den Aufwand von Anbau und Verteilung deckt. Sie möchten in der Gesellschaft ein Zeichen setzen, dass der Anbau einer Pflanze für die eigene Verwendung ein unstrittiges Menschenrecht ist. Cannabis Social Clubs sollen eine Mitwirkungsmöglichkeit für Bürger darstellen, nicht für Unternehmer.

Der ursprüngliche, nicht gewinnorientierte und transparente Charakter des Cannabis Social Clubs ist für den Erfolg dieses Konzepts entscheidend, wenn es darum geht, Medien, die Öffentlichkeit und auch Behörden von der Rechtmäßigkeit dieses Anliegens zu überzeugen.

Daher erstellt Encod eine Liste anerkannter Europäischer Cannabis Social Clubs. Diese Liste wird Anfang März veröffentlicht.

Wenn Sie ein Mitglied eines Clubs auf der Liste sind, können Sie sich der folgenden Punkte sicher sein:

Der Club ist offiziell als Verein eingetragen und daher örtlichen und/oder nationalen Behörden rechenschaftspflichtig.

Der Club hat erklärt, sich an den Verhaltenscodex für europäische Cannabis Social Clubs zu halten, der von Encod im Dezember 2011 erarbeitet wurde. Dieser Verhaltenscodex fasst die fünf Grundprinzipien eines CSC zusammen: die Nachfrage bestimmt das Angebot, nicht gewinnorientiert, transparent, gesundheitsorientiert und offen für den Dialog mit Behörden.

Und schließlich hat der Club der Mediation durch Encod für den Fall zugestimmt, dass ein Konflikt mit einem Mitglied oder einem anderen CSC entsteht.

Als Mitglied können Sie daher sicher sein, dass der Leitung des Clubs die gesunde, sichere und ehrliche Versorgung mit Cannabis ein Anliegen ist. Und sollte ein Problem auftauchen und Sie das Gefühl haben, Ihre Stimme wird nicht angemessen gehört, dann können Sie sich gerne an Encod wenden.

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